Es kommt ja doch alles anders….

Nachdem ich August 2007 mit großem Eifer meinen Jagdschein gemacht hatte, wollte ich einen Jagdgebrauchshund, mit dem ich alles von der Picke auf lernen könnte. Ich machte, wie vorher bei Amy, das Internet unsicher. Ich schaute mir eine Unmenge von Züchterseiten an. Natürlich wollte ich dieses mal einen Hund aus einer Leistungszucht!

VJP, HZP, VGP, Btr.,… Irgendwann stieß ich auf den Begriff „Field Trial Champion“. Ich fragte mich: „Was ist Field Trial?“
Ich begann wieder im Internet zu recherchieren. Doch irgendwie bekam ich keine Antwort. Ich las nur  bei den Retrievern etwas darüber. Doch was bedeutet es im Zusammenhang mit einem Setter?

In der Zwischenzeit hattei ch einen Züchter ausfindig gemacht,der einen Field TrialChampion führt und der noch dazu einen Wurf hat. Ich machte einen Termin zum Kennenlernen aus. Ich war sehr aufgeregt… Endlich kann ich jemandem meine Fragen stellen. Und ich hatte meinen Hund gefunden: Bardot!

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Das was ich zu hören bekam, begeisterte mich sogleich!

Field Trial bedeutet:
Zwei englische Vorstehhunde werden gegen den Wind angesetzt und suchen nun gemeinsam ein Feld nach Federwild ab. Wenn sie ihre Seite vollständig abgesucht haben, wechseln die Hunde selbständig auf die andere Seite, um das Feld noch einmal absuchen, denn es könnte ja sein, daß der Partner Federwild übergangen hat. Hat ein Hund Federwild aufgetan, so muß er diesem vorstehen und der zweite Hund sollte entweder sekundieren (auch vorstehen, jedoch ohne  Wildwitterung, er schmeißt das Wild nicht raus) oder mitstehen (beide Hunde stehen vor und haben beide Wildwitterung).  Da das Feld sehr groß ist, kann es ziemlich lange dauern, bis der Führer bei seinem Hund angekommen ist. 15 Minuten sind gar nichts, es kann noch wesentlich länger dauern. Jetzt kann man sich auch ungefähr vorstellen, wie groß ein solches Feld ist, welches von den Hunden abgesucht wird.

Field Trial wird zumeist in Frankreich absolviert, da es hier wohl noch sehr viel natürliches Federwild gibt.

Später, im Februar, durften wir bei Thomas Anheuser, bei dem ich auch ins Training gehe, bei solch einem Field Trial mal zusehen. Es ist gigantisch, was diese Hunde für eine Strecke zurücklegen und immer noch in Entfernung vom Führer lenkbar sind. Es ist unvorstellbar. Man muß es gesehen haben!

Und das ist mein Ziel: Ich möchte mit Bardot an Field Trials teilnehmen. Ob mit oder ohne Erfolg, ist mir im Moment (noch) unwichtig. Wichtig ist: meinen Hund erst einmal dorthin zu bekommen.

Fortsetzung folgt…

Wie kamen wir zu einem Setter?

Nun, wie so viele von uns haben mein Mann und ich uns als Kinder immer einen Hund gewünscht. Doch unsere Eltern wollten keinen Hund.

Irgendwann konnte ich meine Eltern überreden, daß ich den Hund meiner Lehrerin in den Ferien zu mir nehmen durfte  Ich war überglücklich über den apricotfarbenen Pudel Pixi. Wir hatten eine Menge Spaß.

2001 lernte ich meinen Mann kennen und 2005 heirateten wir. Für uns beide war klar, daß wir einen Hund zu uns nehmen wollten. Nur welche Rasse, daß wußten wir bis dato noch nicht. Wir wälzten Bücher um Bücher. Unsere Freunde hatten einen Berner Sennenhund – den fanden wir ganz toll. Oder einen Retriever, der würde uns auch gefallen.

Wir entschlossen uns eine Hundetrainerin zu uns nach Hause einzuladen. Damit sie sehen könne, wo und in welchem Umfeld wir wohnen würden.

Ich hatte ganz genaue Vorstellungen von dem Charakter „unseres Hundes. Er sollte kinderlieb sein, kein Beller, kein Jäger, keine Streuner, ein Wachhund sollte er sein, leicht erziehbar sollte er sein, gut verträglich mit anderen Hunden und zu guter Letzt ein Hund, der mich beim Joggen (ca. 2 h pro Tag) begleiten sollte.

Sie empfahl uns folgende Hunde: Pudel, PON, Beagle, Gorden oder Irish Setter. Einen Hund aus zweiter Hand wollten wir beide nicht, da wir Erstlingshundeführer waren und wir uns nicht sicher waren, was auf uns zukommen würde, wenn wir einen Hund aus zweiter Hand nehmen würden.

Ich war für den PON (polnischer Niederungshütehund) – mein Mann war gegen ihn. Er wollte lieber den Beagel. Der Pudel kam für uns beide nicht in Betracht. Also blieb der Setter – der Irish Setter. Ich las gleich noch am gleichen Abend alles über den Setter und mir kamen so meine Zweifel: sind wir die richtigen für einen Setter? Können wir den handeln? Ich rief kurzerhand die Hundetrainerin an, die mir meine Zweifel wieder nahm. Am darauf folgenden Tag rief ich gleich die Zuchtwartin an. Es war ein langes Gespräch. Und ich war hin und weg. Interessanterweise hatte ich mir einen Züchter ausgesucht, den sie auch empfahl. Ich nahm Kontakt mit diesem auf und wir warteten ca. 1 Jahr auf unsere Amy.

Amy mit Ball im GartenAmy ist inzwischen 2 ¼ Jahre alt und ich habe den  Jagdschein gemacht. Nächstes Jahr (2008) werde ich mit Amy eine Jagdeignungsprüfung machen. Und wir schauen mal, in welche Richtung wir uns weiter entwickeln.

Setter zum ersten

Bevor wir unsere Amy abholten, las ich das Buch „Setter von Hilde Schwoyer und ich dachte, ich sei gut vorbereitet. Und ich klapperte einige Hundeschulen ab, um mir eine geeignete in aller Ruhe aussuchen zu können. Kann ich jedem nur empfehlen, sich Zeit auch hierfür zu nehmen. Am besten ohne Hund, man ist viel entspannter und kann sich ganz auf die Schule/Trainer konzentrieren.

Dann am 23.10.2005 war es endlich soweit. Ich hatte mir extra unbezahlten Urlaub genommen, damit ich zumindest die ersten 8 Wochen zu Hause sein konnte.

Wir holten unsere Amy zu uns nach Hause. 2005_10_autofahrt

Der Züchter war ca. 1 ½ h von uns entfernt. Wir dachten, daß dies eine kurze Fahrt ist und daß der Hund sie gut überstehen wird. Doch sie lehrte uns, daß auch kurze Fahrten nichts für einen Setter sind. Alle 15 Minuten übergab sie sich. Wir waren alle froh, wie wir unser zu Hause erreicht hatten.
Also: am besten zwei große Handtücher mitnehmen. Wenn ich die nicht gehabt hätte, wäre ich ganz schön aufgeschmissen gewesen…