Denkanstoß

Was macht einen guten Rudelführer aus?
oder besser
Was erwartet der Hund von seinem Rudelführer?

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Der Hund möchte artgerecht gehalten und geachtet werden.

Was bedeutet artgerecht halten? Was bedeutet dies für unser tägliches Training? Was muß ich überhaupt berücksichtigen?

Der Hund möchte in einer Gemeinschaft leben, die ihm Führung bietet, Sicherheit verschafft und sein Überleben sichert.

Deshalb an dieser Stelle mein erster Tipp:
Machen Sie sich vor dem Kauf eines Hundes Gedanken, für welche Art von Arbeit wurde diese Rasse ursprünglich gezüchtet? Gehört er einer Jagdhunderasse an? Wo finde ich eine Hundeschule, die sich speziell auf diese Hunderasse spezialisiert hat?

Wenn ich mir vorher bewußt bin, welcher Gruppe dieser Hund angehört, habe ich schon die halbe Miete. Dann sollte ich recherchieren, ob dieser Hund aus einer Leistungszucht oder einer Showlinienzucht entstammt. Leistungszucht = wesentlich temperamentvoller versus Showlinie = ruhiger, weniger temperamentvoll

So nun endlich schauen wir uns die Welt des Hundes näher an:
Der Hund lebt in einer Welt voller Gerüche, gefolgt vom Reich der Töne und zum Schluß der Gesichtsinn (das Sehen). Der Gesichtsinn ist für unser tägliches Training die wichtigste Komponente. Wenn wir diese drei Komponenten in unser Training berücksichtigen, werden wir es einfacher haben den Hund zu führen bzw. zu verstehen.

Gehen wir zu dem wichtigsten Punkt: die Welt der Gerüche:
egal welcher Hunderasse unser Hund angehört: sowie man aus der Haustüre heraus getreten ist, haben sich unsere Hunde um 180 Grad gewendet. Hier wird geschnüffelt, dort wird geschnüffelt. Ich habe mich schon ganz oft gefragt: „was wird er wohl jetzt dort gerochen haben? Ich seh’ doch eigentlich gar nichts. Schade, daß ich nicht auch so eine gute Nase habe.“ Geht es nicht vielen Hundebesitzern ähnlich? Bestimmt.

Mein zweiter Tipp für ein gutes miteinander:
machen Sie mehr daraus, z.B. gehen Sie in eine Hundeschule, in der Mantrailing angeboten wird. Das Zusammenspiel von Hund, der die Fährte ausarbeitet/ findet und dem Menschen, der am Ende der ausgearbeiteten Fährte sehr stolz auf sein Hund sein kann – dieses Gefühl verbindet Hund und Mensch. Durch die Zusammenarbeit entsteht ein super tolles Mensch-Hund-Gespann. Man baut hierdurch ein besonderes Verhältnis auf: viel inniger, da der Hund mit seinem Mensch „auf die Jagd geht“. Oder man läßt den Hund im Garten nach Käsewürfel suchen – es macht richtig Spaß zu sehen, wie es dem Hund gefällt die Käsewürfel, ausfindig zu machen. Und wir? Wir haben doch auch Spaß daran, daß er findet und dieses Gefühl überträgt sich auf den Hund.

Sehen wir uns doch mal die Welt der Töne bzw. den Gesichtssinn an:
Lautes Brüllen ist nicht notwendig, da der Hund ein sehr gutes Hörvermögen besitzt. Deshalb die Kommandos immer klar & deutlich geben. Hierbei hat sich der Clicker als sehr gutes Hilfsmittel bewährt. Der Click hat immer die gleiche Tonfrequenz (wie im übrigen auch die Pfeife) und wird durch das entsprechende Handzeichen sowie die entsprechende Körpersprache ergänzt (hier wird der Gesichtsinn angesprochen). Es erleichtert dem Hund das Verstehen und damit das Gehorchen. Und ehrlich gesagt, wer will schon angebrüllt werden? Schließlich geht es uns Menschen ja genauso – man stellt die Ohren einfach auf Durchzug, oder?

Einige wichtige kleine Regeln für die Lebensgemeinschaft Mensch/Hund:

  • Allein der Mensch bestimmt, wann ein Spiel begonnen oder beendet wird.
  • Den Hund täglich bürsten, Ohren „säubern“, Pfoten nach Zecken/Grannen/etc. absuchen => der Tierarzt wird es Ihnen danken oder auch wenn Sie an Prüfungen teilnehmen, denn dies wird hier auch abgefragt.
  • Hund verwöhnen durch: gemeinsame Unternehmungen, Massage und loben
  • Klare Anweisung, eine kleine Belohnung und gute Stimmung => dann klappt es auch mit der Erziehug! D. h. in der Erziehung sind die wichtigsten Komponenten: eine entspannte Atmosphäre und viel Geduld von beiden Seiten.

BEACHTE:
5000 – 7000 Wiederholungen sind nötig, damit ein Hund einigermaßen hört.

Das wichtigste Kommando für mich ist: Down
Down: ist eine Absicherung und Versicherung für den Hund!!! Stellen Sie sich vor, er geht einem Stück Wild hinterher und in der Nähe ist die Straße. Weiter möchte ich das Szenario gar nicht spinnen…

Suche

Ziel
planmäßige (Planmäßigkeit/System), flotte (Tempo) und ausdauernde Suche

Es wird nicht immer eine gerade Linie sein, das ist in Ordnung und man sollte nicht immer auf dem gleichen Gelände üben.

Leitsatz: Wenn der Hund vorsteht, muß ich hin und ihm das Wild heraustreten.

BEACHTE:
– Feld als Rechteck vorstellen
– Windrichtung bestimmen: von vorne oder schräg von vorne (Stirnwind)
– Start: mittig bzw. je nach Windrichtung

Hund schnallen und z.B. nach rechts schicken. Möglichst die ersten Meter mitlaufen. Auf diese Weise wird Hund gezwungen den vorderen Rand des Feldes mit abzusuchen und es unterbindet von vornherein ein in die Tiefestechen sowie das Liegenlassen des vorderen Feldes.

Wenn Hund im flotten Tempo vorwärts läuft (in die gewünschte Richtung), werde ich langsamer, währenddessen beobachte ich den Hund.

Lässt sein Tempo nach, laufe ich wieder schneller, hat er genügend Tempo kann ich stehen bleiben. Hat er ungefähr die Entfernung wo ich ihn gerne umkehren lassen würde, gehe ich in die entgegengesetzte Richtung.

Wenn Pfiff notwendig ist, dann achte ich auf:

  • dass der Körper- oder Kopfhaltung des Hundes schon leicht nach links (rechts) zeigt. Das Wenden erfolgt dann auch automatisch nach links (rechts), in den Wind.
  • dass ich nach Möglichkeit etwas vor ihm bin (in der gedachten Verlängerungslinie). Wenn der Hund schaut, soll er sich zu mir wenden – nach vorn (links oder rechts) und so bringe ich ihn ebenfalls zum richtigen Wenden.

ACHTUNG:
Würde ich mehr hinten stehen, würde sich mein Hund rückwärts orientieren und damit zwangsweise falsch wenden (nach hinten), aus dem Wind!!!

Sticht der Hund in die Tiefe: Ruhe bewahren: Hund pfeifen und erst wenn Hund schaut, Arm heben und in die Richtung winken, wo man Hund hinhaben möchte. Gleichzeitig muß man in die gleiche Richtung gehen.

In diesem Fall selber einfach zurückgehen. Wenn Hund zurück kommt und mit einem auf gleicher Höhe ist, setzt man die unterbrochene Suche fort und sucht das noch nicht abgesuchte Feld weiter in Schleifen ab.

Leer vorstehen:
Wir gehen langsam zu ihm, fassen in die Halsung und warten bis Vogel weg ist. Nicht loben!!

Mauslöcher/Maulwurfhügel:
Hund sofort heranrufen und in die andere Richtung schicken.

Prüfung:
Während Prüfung: Wenn der Hund vorsteht, sollte Führer Arm hochhalten um dies den Richtern damit anzuzeigen.

copyright © by Kerstin Brandt